Haxe
Das vom Vorder- bzw. Hinterbein abgetrennte Teilstück oberhalb des Knies und unterhalb der Schulter oder eben der Keule nennt man Lammhaxe. Ihr Fleisch ist sehr mager, zart und von aromatischem Geschmack. Die vordere Haxe hat einen ausgeprägten Anteil an Bindegewebe, was die Garzeit verlängert und für ein zartes Bratergebnis beachtet werden sollte. Die hintere Haxe ist dagegen deutlich fleischiger. Perfekt gegart sind beide, wenn das Fleisch fast von allein vom Knochen fällt. Kleinere Haxen eignen sich auch ideal für die Herstellung von aromatischen, kräftigen Fonds und Saucen.
Rasse
Von Rasse zu sprechen ist beim Walisischen Lamm (g.g.A.) – genau wie bei den meisten anderen Lammarten, wie Irisches Salzwiesenlamm oder Eifeler Ur-Lamm – nicht ganz richtig. Denn tatsächlich handelt es sich bei allen Tieren, anders als man es von Rind und Schwein kennt, nicht um eine spezielle Rasse. Vielmehr haben Kreuzungen zu den für die jeweilige Gegend optimalen Eigenschaften geführt. Sie alle gehören aber zu den Fleischschafrassen, die Gewinnung von Milch und Wolle steht bei ihrer Haltung nicht im Fokus. Die Konzentration auf die erstklassige Qualität des Fleischs führt die Walisischen Lämmer auf die Weiden ihrer Heimat. Wales im Westen der Hauptinsel Großbritanniens verfügt über schier unendliche Flächen, auf den sich die Herden frei bewegen und artgerecht ernähren können. Eine natürlich entwickelte Muskulatur und die Ernährung mit frischem Grün sorgt für die begehrt magere, zarte Fleischtextur mit mild-feinem Geschmack. Ein Aroma, das auch anspruchsvollen Fleischliebhabern schmecken wird, denen bislang Lammfleisch oft zu wild oder streng erscheint.
Herkunft
Die Züchtung und das Aufziehen von Schafen und Lämmern hat in Wales bereits eine Jahrhunderte alte Tradition. Bereits im 14. Jahrhundert wurden erste Aufzeichnungen über die Haltung der Tiere verfasst. Seit damals hat sich die Viehzucht – auch übrigens die der Rinder des Landes – einerseits stetig modern weiterentwickelt aber andrerseits auch bewahrt. Denn in Wales leben die Herden nach wie vor ganzjährig auf den saftigen Wiesen und Weiden. Lämmer verbleiben zunächst bei den Muttertieren, sie weiden mit der Herde und profitieren vom nahrhaften Gras, das sie artgerecht und ohne künstliche Beschleunigung wachsen lässt. Dank uneingeschränkter Bewegungsfreiheit entwickelt sich ihre Muskulatur – die robusten Tiere erlangen eine natürliche und starke Widerstandskraft, die sie gesund und kräftig gedeihen lässt.